Tanz den Spatz (Album)
Neben den unzähligen Problemen junger Eltern stellt sich immer wieder eine nicht unwichtige Frage: „Wo finde man elternfreundliche Kinderlieder, bei denen einem nicht die Ohren bluten?“
Die Suche hat ein Ende!
Angestachelt von der erfolgreichen CD-Reihe „Unter meinem Bett“, die geschmackssicher deutschsprachige Indie-Musiker versammelt, um Kinderlieder zu schreiben, zu denen junge Eltern ebenso gerne mitsingen wie ihr Nachwuchs, hat auch Sven van Thom sich an dieses Genre herangewagt.
Mit „Mein neuer Bruder“ sorgte er bereits im vergangenen Jahr auf „Unter meinem Bett 3“ für einen der schwungvollsten und lustigsten Beiträge dieser Compilation.
Mit „Tanz den Spatz“ erscheint nun van Thoms erstes Album, das komplett aus Kinderliedern besteht. Fans von Svens erfolgreicher Actionlesungs-Reihe „Tiere streicheln Menschen (mit seinem Bühnenpartner Martin Gotti Gottschild) kennen und lieben den Titeltrack „Tanz den Spatz“ schon seit Jahren. Nun hat der Berliner den Text etwas kinderfreundlicher gestaltet und daraus das Kinderlied gemacht, das es scheinbar schon immer hätte sein sollen.
Und auch die 12 weiteren Songs auf dem Album sind eine wahre Freude:
Aus der kindlichen Perspektive singt Sven herzlich nörgelnd, warum er im Urlaub „Nicht schon wieder an die Ostsee“ möchte; oder er preist in „Glatze wie Opa“ die Vorzüge der Frisur, die gänzlich ohne Haar auskommt. Ein fliegender Kaugummi, ein schwarz-weißer Kater namens „Cowie Harpendale“ und „Mein Pups“ sind die heroischen Protagonisten der kurzweiligen Songs im schönsten Gitarrenpop-Gewand.
Die 13 Tracks auf „Tanz den Spatz“ hat der Multiinstrumentalist weitestgehend allein eingespielt. Gitarre, Ukulele, Bass, Schlagzeug, Mellotron, Madoline… Selbst ein gespenstisch klingendes Theremin ist zu hören.
Hilfe holte sich van Thom von Cellistin Anne Müller für die Streicher-Arrangements und von Sängerin Larissa Pesch, die bereits auf Platten von Die Höchste Eisenbahn, Judith Holofernes und Laing zu hören ist. In dem bezaubernden Schlaflied „Der alte Baum“ tritt Sven sogar drei Schritte zurück und überlässt Larissa den zarten Leadgesang, was kein Auge trocken lässt.
Auch mit der hinreißenden Ballade „Stefanie“ zeigt van Thom, dass er nicht nur für Albernheiten gut ist. Das Lied erzählt von ihm und seiner Schwester und hätte problemlos so auch auf einer Singer/Songwriter-Platte für Erwachsene einen Platz finden können.
Selbst auf seiner ersten Kinderplatte beweist Sven van Thom, dass ihm im Spannungsfeld zwischen unterhaltsamer Albernheit und berührender Melancholie so schnell keiner etwas vormacht.
Und als besonderes Schmankerl ist das CD-Booklet mit 13 kolorierten Zeichnungen des Berliner Comic-Künstlers Mawil („Kinderland“) geschmückt.
Titel:
01. Mein neuer Bruder
02. Die Geschichte vom fliegenden Kaugummi
03. Mein Pups
04. Schokoladenpilz
05. Stefanie
06. Nicht schon wieder an die Ostsee
07. Cowie Harpendale
08. Ich tanz den Spatz
09. Glatze wie Opa
10. Der Sommer ist vorbei (mit Larissa Pesch)
11. Nie wieder Heim
12. Gummistiefel sind nicht zum Kauen da
13. Der alte Baum (mit Larissa Pesch)